Das Kloster Odigitrias (Μονή Παναγίας Οδηγήτριας) ist eines der bekanntesten Klöster in Südkreta.
Die Lage des Klosters am Rande der Asteriotischen Bergkette ist kein Zufall. Diese Bergkette war wahrscheinlich der bedeutendste Ursprungsort der Askese auf Kreta, da der Apostel Paulus auf seinem Weg nach Rom im nahegelegenen Kali Limenes gelandet sein soll.
Das Kloster Odigitrias ist ein männlich geführtes Kloster in der geschützten Lage der Asterousia-Berge auf einer Höhe von 250 Meter. Man erreicht es, indem man durch das Dorf Sivas in der Messaraebene fährt. Es ist eines der historischsten Klöster auf Kreta, bekannt für seinen großen Besitz mit zahlreichen Kapellen und viel Landbesitz in den Asterousia-Bergen.
Asterousia war vermutlich eine der wichtigsten Wiegestätten der Askese auf Kreta, denn in den „heiligen“ Schluchten von Agiofarago und Martsalo wohnten damals Eremiten, die später beschlossen, dieses Kloster zu bauen. Die Schluchten gehören noch heute zum Kloster Odigitrias. Die Gegend wird auch als Berg Athos von Kreta bezeichnet, benannt nach der bekannten Republik der Mönche auf der Halbinsel Athos in Nordgriechenland. Die Entwicklung einer so starken monastischen Tradition in der Gegend ist wohl vor allem auf die Tatsache zurückzuführen, dass der Apostel Paulus auf seiner Reise nach Rom in dieser Gegend der Asterousia-Bergkette Halt machte.
dass der Apostel Paulus auf seiner Reise nach Rom in dieser Gegend der Asterousia-Bergkette Halt machte. Der Name des Klosters Odigitrias stammt bezieht sich vermutlichs auf die Kopie der Ikone oδηγήτρια („Wegweisend“) von Konstantinopel, welcher einer der bekanntesten Ikonen des Byzantinischen Reiches war.
Das Kloster wurde wie eine Festung gebaut und Teile der Wand sind noch heute sichtbar. Die Gebäude des Komplexes umgeben die zentrale zweischiffige Kirche des Klosters, welche der Himmelfahrt der Jungfrau Maria und den Aposteln Petrus und Paulus gewidmet ist. Es gab auch einen dritten Gang, welcher dem Heiligen Fanourios gewidmet war, aber dieser wurde zerstört. Nahe des Eingangstores findet man den legendären Turm von Xopateras mit einer großartigen Geschichte (hier mehr darüber lesen). Zudem gibt es auf dem Klostergelände eine Olivenmühle, eine Bäckerei, eine Weinpresse, Lagerhäuser, einen Lagerungskeller für Käse, einen kleinen Brunnen, der während der Belagerung des Klosters genutzt wurde, die Abtzelle mit Bücherei, sowie die Gräber der Verstorbenen des Klosters. Zudem gibt es vier Ikonen des berühmten Kretischen Malers Angelo (15. Jahrhrundert), die bis heute überlebt haben.
Das Kloster beherbergte einst die Brüder Parthenios und Eumenios, die später das Kloster Koudoumas gegründet haben und bis heute als Heilige geehrt werden. Während der türkischen Besetzung wurde das Kloster stavropegial, das heißt, direkt vom Patriarchen geführt, um so das Anwesen zu schützen.
Zum Kloster Odigitrias gehören auch einige der ältesten Kapellen in den Asterousia-Bergen, mit bemerkenswerten Fresken. Darunter auch die in einer Höhle gelegenen Kapelle von Agia Kiriaki, die Kirche des Heiligen Antonius in der Agiofarago Schlucht, die Panagia Kapelle im Martsalo Berg, das Kloster der Heiligen Eftychiani, und des Heiligen Johannes Baptisten in Vathys Lagos.