Eine der auffälligsten Pflanzen in der Kretischen Wildnis, aber auch an Straßenrändern, ist der Riesenfenchel (Ferula communis). Sein Stiel ist bis zu 3 cm dick und die Pflanze kann bis zu 3 Meter hoch werden.
Vom Frühling bis zum frühen Sommer bildet der Riesenfenchel schirmförmige Dolden mit zahlreichen kleinen gelben Blüten. Nach dem Erblühen trocknet der Stiel ein, aber bleibt stehen. Das Mark im Inneren erhärtet dann. Besonders dieses Mark war für die Menschen im Mittelmeerraum für Tausende von Jahren von zentraler Bedeutung, da es für eine sehr lange Zeit, stunden- oder sogartagelang, glühen kann, wenn man es entzündet. Das ermöglichte es den Seeleuten damals, auch über lange Fahrten hinweg immer ein Feuer dabei zu haben. Auch für die Menschen an Land konnte so Feuer transportiert und weitergegeben werden.
Gemäß der Griechischen Mythologie stahl Prometheus so Feuer und brachte es auf die Erde zu den Menschen. Dionysos, der Griechische Gott des Weins, nutzte den Stiel des Riesenfenchel als Gehstock. Zudem wurde diesem Stab von Dionysos eine weitere Rolle Funktion zuteil: Wenn man einen Pinienzapfen darauf steckte, wurde er zu einem phallusförmigen Symbol. Dionysos war ja auch der Gott der Fruchtbarkeit par excellence. Wer den Dionysischen Festen beiwohnte, musste deshabl diesen Stab bei sich tragen.
Ein wichtiger Hinweis zum Schluss: Der Riesenfenchel sollte niemals gegessen werden, da er sehr giftig ist!